Marktinfos und Weizenqualität

Marktentwicklung Oktober 2019

Inland
Der Schweizerische Getreideproduzentenverband (SGPV) hat aufgrund ihres Vorschlages zur Deklassierung letztendlich 8 Unternehmen eine totale Menge von rund 22'000to zur Deklassierung bewilligt. Dies hat für die Sammelstellen den Vorteil, dass jetzt - kurzfristig vor den Herbstkulturen - diese Tonnagen den Mischfutterwerken zugeführt werden können, um Silokapazitäten für die Einlagerung von u.a. Mais zu erhalten. Zudem können so Importe verhindert werden.
Die Aufforderung der IP Suisse, die Aussaat für die Ernte 2020 um 30% zu reduzieren, hat auch die IG Dinkel dazu veranlasst, die tolerierte Mehrmenge einzuschränken.

EU/Weltweit
Langsam aber sicher gehen die Ernteaktivitäten für Weizen auf der Nordhalbkugel dem Ende entgegen. Dabei sind die nördlichen Anbaugebiete in Nordamerika – die nördlichen Staaten der USA im Mittleren Westen und Kanada – von nassen Wetter getroffen worden. Diese Gebiete sind typischerweise für hochstehende Qualitäten bekannt. Es wird von vermehrtem Auswuchs in diesen Gebieten gesprochen, weshalb diese Qualitäten an den Börsen eine deutliche Aufwertung erfahren haben. Gleichzeitig steigt die Frostgefahr je länger sich die Ernte verzögert; dies könnte sich insbesondere negativ auf die Mais- und Sojabohnen-Ernte auswirken.
Bei der aktuellsten weltweiten Bilanzierung des Internationalen Getreiderates (IGC) fällt auf, dass aufgrund der anhaltenden Dürre in Australien mit der entsprechenden deutlichen Reduktion der erwarteten Erntemenge, die gesamte Produktionsmenge zum Vormonat leicht zurückgenommen wurde. Dies obwohl u.a. die Getreideernte Frankreichs nochmals erhöht wurde.
Ab 2020 wird der Schwefelgehalt im Treibstoff von Schiffen auf noch 0.5% gesenkt. Dies verursacht Unsicherheit im internationalen Handel, solange nicht klar ist, wie gross die Auswirkungen auf die Frachtkosten sein werden. Die entsprechenden Indizes wie z.B. der Baltic Dry Index haben sich u.a. deshalb im Verlaufe der letzten Monate deutlich verteuert.  

Bio
Die Bio Suisse hat aufgrund der Rückmeldungen der Erntemenge ihre Schätzung des Inlandanteils überarbeitet. Sowohl beim Weizen wie auch beim Roggen geht sie von einem deutlich höheren Inlandanteil aus. Beim Dinkel wird ein etwas tieferer Inlandanteil erwartet. Die definitive Festlegung wird in den kommenden Tagen erwartet.  

Hartweizen
Die nassen Bedingungen in den letzten Wochen haben auch bei der Hartweizen-Ernte in Kanada ihre Spuren hinterlassen. Es werden kaum hohe Qualitäten aus dieser Ernte verfügbar sein. Wie die Verteilung sein wird und welche Mengen effektiv verfügbar sein werden, wird sich in den nächsten Wochen zeigen. 

Allgemeines
Die Glyphosat-Thematik hat im September wieder Schlagzeilen geliefert: die Deutsche Bundesregierung hat ein Totalverbot für den Einsatz von Glyphosat auf Ende 2023 beschlossen. Dies wurde auch in Zusammenhang mit dem Insektenschutz gebracht, da Glyphosat alles - was grün sei - abtöte und damit die Nahrungsgrundlage für Insekten zerstöre, so die Umweltministerin Svenja Schulze.

Swissmill_Marktbericht_2019_10.pdf

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Marktinformationen und jährliche Qualitätsanalysen der letzten Jahre

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