Marktinfos und Weizenqualität

Marktentwicklung Dezember 2025

Marktbericht

Dezember 2025

 

 

Inland

Am 18.11.2025 fand in Bern die Qualitätstagung der swiss granum statt. Mit 403’400 t liegt die gesamte backfähige Brotgetreidemenge um 77% über derjenigen der Ernte 2024 (die tiefste seit 25 Jahren) und 26% über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Der Weizenanteil erreicht dieses Jahr 65.3% für die Klasse TOP und nimmt somit weiter zu Lasten der Klassen I (23.6%) und II (10.6%) zu. Unter Berücksichtigung der per 1.7.2025 frei verfügbaren Lagermengen resultiert aus der diesjährigen Brotgetreideerntemenge ein positiver Saldo von rund 101’800 t. Das Jahr 2025 weist bei Mahlweizen ein tiefes Mykotoxin-Belastungsniveau auf. Im Bereich der Qualität zeigen die Weizen dieses Jahr gute Hektolitergewichte. Die Protein- und Feuchtglutengehalte liegen hingegen unter denjenigen von 2024.

 EU/Weltweit

Das russische Beratungsunternehmen IKAR erwartet für 2026 eine inländische Weizenernte zwischen 86 Mio.  und 91 Mio. t. Für 2025 wird eine Weizenernte von 88,5 Mio. t und eine Getreideernte von insgesamt rund 139 Mio. t prognostiziert. In Russland erreichen die Erzeugerverkäufe von Getreide und Ölsaaten im Herbst 2025 ein Rekordniveau. Hintergrund ist die schwierige finanzielle Lage der Landwirte. Demnach beliefen sich die russischen Getreideverkäufe im September auf 11 Mio. t., was den höchsten Wert in der gesamten Beobachtungsgeschichte darstellt. Die Landwirte in der Ukraine haben bis zum 25. November insgesamt 6,4 Mio. ha Winterkulturen für die Ernte 2026 bestellt, was ca. 98% der erwarteten Anbaufläche entspricht. Ukrainischen Wettervorhersagen zufolge waren die Bedingungen im November günstig für die Winterkulturen. In den südlichen, zentralen und östlichen Regionen, wo ausreichende Niederschläge fielen, verbesserte sich die Bodenfeuchtigkeit deutlich. Die Gespräche über einen möglichen Friedensplan zwischen der Ukraine und den USA deckeln die Weizennotierun­gen in Paris. Die Aussaat der Winterkulturen für die Ernte 2026 schreitet in den meis­ten Teilen der Europäischen Union zügig voran. Der grösste EU-Getrei­deproduzent Frankreich zählt dem­nach zu den Ländern, die bislang von günstigen Wetter- und Bodenverhält­nissen profitiert haben. Andere EU-Regionen haben mit schwierigen Bedingungen zu kämpfen: Trockenheit bremst die Aussaat in Mit­telitalien, Ostungarn und Westrumäni­en, während starke Regenfälle in Süd­rumänien und Nordbulgarien erhebli­che Verzögerungen verursachen.

  

Westaustralien steuert auf eine rekordhohe Getreideernte zu. Die Prognose für die Weizenproduktion 2025/26 wurde um 420'000 t auf 13,1 Mio. t angehoben und damit wurden die Erwartungen einer grossen australischen Ernte bestätigt, welche weiteren Druck auf die weltweiten Preise ausüben dürfte.

 Bio

Die Aussaat-Bedingungen waren bisher gut und die ebenfalls ausreichende Versorgunglage der diesjährigen Ernte übt Druck auf die Preise aus. Insbesondere beim Hafer, dem bisherigen Überflieger im 2025, sind Preisabschläge zu beobachten. Aber im Allgemeinen ist der Markt entsprechend den Aussentemperaturen stark abgekühlt, es finden nur wenig Transaktionen statt.

 Hartweizen

Der Hartweizenmarkt ist gut versorgt und dementsprechend ist vorläufig mit keinen grösseren Preisbewegungen zu rechnen. Aufgrund der guten Ernte und der rückläufigen Marktpreise in den vergangenen Monaten hört man, dass die Flächen in den europäischen Anbauregionen etwas reduziert worden sind. In den USA und Kanada wird dies erst im Frühling ein Thema sein, wenn die Aussaat ansteht.

 

Die Geschäftsleitung
Swissmill

Swissmill_Marktbericht_2025_12.pdf

Archiv

Marktinformationen und jährliche Qualitätsanalysen der letzten Jahre