Marktinfos und Weizenqualität

Marktentwicklung Februar 2021

Inland
Die Nachfrage nach Rohstoffen mit Schweizer Ursprung nimmt stetig zu. Zunehmende Einschränkungen in pflanzenbautechnischen Massnahmen werden in Zukunft zu grösser werdender Ertrags- und Mengenvolatilität in der Urproduktion führen, mit welcher es somit auch umzugehen gilt. 

EU/Weltweit
Kurz nach Jahresbeginn konnte in Argentinien eine Einigung zwischen den streikenden Gewerkschaften der Hafenarbeiter und den Ölsaaten-Verarbeitern erreicht werden. Damit endete ein 20-tägiger Streik, der die Exporte drei Wochen lahmgelegt hatte. Laut der Getreidebörse sind die Verladungen für 162 Schiffe in argentinischen Häfen verzögert worden, der Wert der davon betroffenen Exporte betrug demnach 1,458 Milliarden US-Dollar.
Die ukrainischen Weizen-Exportpreise sind zu Beginn des neuen Jahres mit $268/Tonne FOB Schwarzes Meer auf das höchste Niveau seit sechs Jahren gestiegen. Die Begründung dieses Anstiegs liegt in den gestiegenen Weizen-Exportpreisen in Russland und der guten Nachfrage von Exporteuren. Die Ukraine gehört zu den weltweit grössten Weizen-Exporteuren.
Die tieferen Temperaturen sowie weitherum Schnee in weiten Teilen Europas sollten bisher keine Probleme darstellen. In der Ukraine wurden jedoch Mitte Januar Temperaturen unter -15oC und dazu wenig Schnee gemessen; das könnte Kälteschäden an den Kulturen verursacht haben, welche erst im Frühling festgestellt werden können.
Russland beschränkt seine Exporte zwischen dem 15. Februar und 30. Juni auf 17,5 Mio t. Dadurch wird die Verfügbarkeit von russischem Weizen am Weltmarkt begrenzt.
Australien wirft angesichts seiner diesjährigen grossen Weizenernte bereits ein Auge auf Absatzmärkte, die bislang von Schwarzmeerware dominiert wurden. Entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit australischer Ware werden die Frachtkosten sein.
Die internationale Nachfrage nach Futtergetreide bleibt hoch. China will seine Schweinebestände weiter aufbauen. Zu diesem Zweck will China seine Anbaufläche für Mais in den wichtigsten Anbaugebieten im Nordosten des Landes ausdehnen.
Für Aufmerksamkeit hatte kürzlich der Kommentar der neuen Finanzministerin der USA, Janet Yellen gesorgt, dass die USA bereit sind, gegen Chinas missbräuchliche Handels- und Wirtschaftspolitik vorzugehen. Dies deutet darauf hin, dass die Biden-Administration zumindest teilweise Donald Trumps harte Politik gegenüber China fortsetzen.
In den USA haben die meisten Regionen durch das Wetterphänomen "La-Nina" einen relativen milden Winter verbucht, wie Meteorologen von DTN mitteilten. Wenn allerdings La Nina in den kommenden Monaten ausläuft, könnten die Winterweizen-Feldbestände noch schwereren Schneefällen ausgesetzt sein, und niedrigere Temperaturen könnten die Frühjahrsaussaat beeinträchtigen. 

Bio
Die Bio-Brotgetreide-Branche wird anfangs Februar die Weiterentwicklung des Bio Suisse-Reglements für Bio-Brotgetreide diskutieren. Dabei muss der Umgang mit den steigenden Inlandmengen diskutiert werden. Zudem soll auch die Proteinbezahlung - als wesentliches Qualitätskriterium bei der Übernahme von Bio-Weizen - angepasst werden. Auch hier steigt die Bedeutung der inländischen Qualität, da sich die Ausgleichsmöglichkeiten mit Import-Getreide schmälern.
Auch in Deutschland steigt die Bedeutung des Bio-Anbaus. Nach einer aktuellen Umfrage des Deutschen Bauernverbandes bewirtschaften mittlerweile 9% der Landwirte ihren Betrieb nach den Bio-Kriterien. Weitere 17% können sich eine Umstellung auf Bio vorstellen. Ein weiterer Anstieg scheint marktseitig machbar zu sein, da noch ein wesentlicher Anteil des Bedarfs importiert wird. 

Hartweizen
Die ersten 5 Monate des Handelsjahres 2020/2021 zeigen, dass Kanadas Weizenexporte gegenüber dem Vorjahr stark angestiegen sind. Dabei profitiert Kanada von einer guten Ernte, einem relativ schwachen kanadischem Dollar (Loonie) sowie auch von vorhandenen Transportkapazitäten vom Inland an die Verladehäfen. Aufgrund der Corona-Pandemie werden weniger nicht-landwirtschaftliche Transportkapazitäten beansprucht, welche nun den Agrargütern wie z.B. Hartweizen zugutekommen. So sollen nach Italien die Hartweizen-Exporte um das 5-fache zum Vorjahr angestiegen sein, respektive gehen beinahe 40% des kanadischen Hartweizens aktuell nach Italien.

Swissmill_Marktbericht_2021_02.pdf

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Marktinformationen und jährliche Qualitätsanalysen der letzten Jahre

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