Marktinfos und Weizenqualität

Marktentwicklung Januar 2024

Marktbericht

Januar 2024

Inland

Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) teilt in seinem letzten Bericht vom 19.12.2023 mit, dass die Preise in der gesamten Brotgetreide-Wertschöpfungskette gestiegen sind. Demgegenüber sind die Preise im internationalen Vergleich stark gefallen. Die letzte Tranche des Importkontingents Nr. 27 über 10'000 to Brotgetreide im 2023 wird vermutlich nicht vollumfänglich ausgeschöpft. Das ausserordentlich feuchte Wetter seit November kombiniert mit den von swisssem publizierten Saatgutverkäufen im Herbst werfen bereits einige Fragen auf zu möglichen Auswirkungen. So hat es eine leichte Abnahme bei der totalen Verkaufsmenge (-3,3% gegeben. Innerhalb der Weizenklassen hat es zudem deutliche Verschiebungen gegeben, wie die untenstehende Graphik zeigt:

 EU/Weltweit

Die Ukraine könnte im nächsten Sommer die kleinste Weizenernte seit zwölf Jahren einfahren, da die Anbauflächen weiter zurückgehen. Nach ersten Prognosen ist für die Ernte im nächsten Jahr von einer Weizenproduktion von 20,2 Mio. t auszugehen, nach 22,2 Mio. t in diesem Jahr. Dies läge deutlich unter dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre von 25,9 Mio. t und würde die niedrigste Produktion seit 2012 bedeuten. In Frankreich wird mit einem starken Rückgang der Wintergetreidefläche zur Ernte 2024 gerechnet, nachdem heftige Regenfälle die Feldarbeiten unterbrochen haben. In einer ersten Schätzung wird für die kommende Saison von einer Weichweizenfläche von 4,49 Mio. ha ausgegangen (- 5,1% zu VJ). China hat 2023 eine Rekordernte von 288,8 Mio. t Mais eingefahren. Diese hohe Ernte überrascht, nachdem Taifune im Sommer die Feldbestände in einigen nördlichen Provinzen geschädigt hatten. Zudem hat China den Getreideanbau in diesem Jahr ausgeweitet, um seine Selbstversorgung zu verbessern. Die Getreidefläche stieg - dem Statistikamt zufolge - in diesem Jahr gegenüber dem Vorjahr um 0,5% auf 119 Mio ha. Schiffsstaus und rekordhohe Transitgebühren wirken sich am Panamakanal immer stärker auf den Getreidetransport von der US-Golfküste nach Asien aus. Getreideverlader fahren längere Strecken und zahlen höhere Frachtkosten, um den von Dürre stark beeinträchtigten Kanal zu vermeiden. Die höheren Kosten drohen die Nachfrage nach US-Mais und -Soja zu dämpfen. Die indischen Weizenvorräte in staatlichen Lagern sind auf den niedrigsten Stand seit sieben Jahren gesunken. Im vergangenen Jahr hatte Indien, der zweitgrösste Weizenproduzent der Welt, die Ausfuhr verboten, nachdem die Produktion aufgrund einer Hitzewelle gedrosselt worden war und die Ver­käufe in Übersee anzogen, als Russlands Einmarsch in der Ukraine die Weltmarktpreise auf Mehrjahreshochs trieb. Kanadische Landwirte haben im Jahr 2023 aufgrund ungünstiger Anbaubedingungen – die lange Trockenheit insbesondere in der Provinz Saskatchewan - weniger Weizen und Canola (Raps) eingefahren, dafür allerdings mehr Mais, wie Statistics Canada mitteilte.

 Bio

Der Rückgang der Inflation im Lebensmittelbereich belebt den Bio-Markt, auch weil sich in Europa die Bio-Preise nicht so stark vom konventionellen Getreidemarkt unterscheiden. Insbesondere in Frankreich gibt es einen Trend, der Bio-Produktion wegen der sinkenden Attraktivität den Rücken zu kehren. Hafer ist und bleibt stark gesucht, wohingegen bei Weizen, Dinkel und Roggen in Europa weiter flaues Markttreiben zu beobachten ist.

 Hartweizen

Der Hartweizenmarkt ist im Dezember ruhig geblieben und wird vermutlich erst ab Mitte Januar wieder an Fahrt gewinnen. Die Durum-Produktion der Türkei hat gemäss dem türkischen Getreideverband aus dieser Ernte 4,3 Mio. t erreicht, gegenüber dem VJ +15%. Diese Steigerung ist auch dank hohen Erträgen zustande gekommen, welche ein 18-Jahres-Hoch darstellen. Ein wiederum turbulentes Jahr geht zu Ende. Es bleibt uns, Ihnen für Ihre Treue zu danken und wir freuen uns auf die weitere partnerschaftliche Zusammenarbeit!

 Die Geschäftsleitung
Swissmill

Swissmill_Marktbericht_2024_01.pdf

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Marktinformationen und jährliche Qualitätsanalysen der letzten Jahre

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