Marktinfos und Weizenqualität

Marktentwicklung März 2020

Inland
Es wird sich zeigen, wie sich der stürmische und - gemäss Meteoschweiz - zweitwärmste Februar seit Messbeginn (1864) auf die Kulturen auswirken wird. Die Winterruhe hat nicht im üblichen Mass stattgefunden und aufgrund der vielen Niederschläge der letzten Wochen sind die Böden sehr nass. 

EU/Weltweit
Der bisherige Winter ist europaweit wärmer ausgefallen als üblich. In gewissen Teilen Europas war der Zeitraum 1. Januar bis 10. Februar der wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen. Infolge der sehr milden Wetterbedingungen ist die Frosttoleranz in den Wintergetreidepflanzen deutlich schwächer ausgeprägt als üblich.
Die Ausbreitung des Coronavirus hält die Märkte weltweit fest in ihrem Bann. Als das Virus in der letzten Februar-Woche auch noch Europa erreicht hat, ist die Nervosität auf den Märkten stark gestiegen und auch die Agrarprodukte an den Börsen haben grössere Preisverluste hinnehmen müssen.
Beim Weizen gibt es zudem bereits einige Hinweise für die kommende Weizenernte, welche darauf hindeuten, dass weltweit eine Rekordernte eingefahren werden könnte und damit ist ein zusätzlicher Druck auf die Preise entstanden.
Russlands Weizenernte 2020 könnte nach ersten Einschätzungen eine weitere Grossernte einfahren. Eine grössere Anbaufläche für Winterweizen ist der Hauptgrund. In Russland haben die Preise aufgrund des milden Winters, welcher kaum zu Auswinterungsschäden geführt hat, nachgegeben. Auch die Frühjahrsaussaat hat wegen der günstigen Witterungsbedingungen gut begonnen.
Die Ukraine erzielte 2019 mit mehr als 75 Mio. to Getreide einen neuen Ernterekord. Damit wurde das Vorjahr nochmals um über 7% übertroffen.
Die Getreideläger in Indien sind bereits übervoll. Zudem dürfte Indien in der laufenden Saison eine Rekord-Weizenernte von ca. 106 Mio. to erzeugen.
Auch aus Australien kommen wieder positivere Nachrichten: so sollen gemäss dem Wetteramt in den nächsten drei Monaten ergiebige Niederschläge die langjährige Trockenheit beenden und damit die nächste Anbausaison für Getreide begünstigen.
Dinkel-Saatgut gilt als ausverkauft. Da jedoch auch konventionelle Erzeuger bei Bio-Dinkelsaatgut zugegriffen haben, ist fraglich, ob es kommende Saison zu einem klassischen Schweinezyklus kommt, oder Dinkel - ob Bio oder konventionell - weiter knapp bleibt. 

Bio
Mitte Februar hat sich die Bio-Branche an der Biofach-Messe in Nürnberg ausgetauscht. Im Getreidemarkt scheint die Situation mehrheitlich ruhig. Einzig beim Dinkel gibt es aktuell europaweit eine sehr knappe Versorgung, was die Preise in die Höhe getrieben hat. Es ist zudem nicht klar, wieviel für die kommende Ernte angebaut wurde, weshalb es viel Unsicherheit im Markt gibt. Die deutlich höheren Preise werden damit vermutlich noch längere Zeit anhalten. Es ist zu erwarten, dass erst für die Ernte 2021 deutlich mehr Bio Dinkel angebaut wird.
Nach Jahren der Förderung der Bio-Produktion in Deutschland und Österreich gibt es ein Überangebot, womit auch die Nachfrage angekurbelt werden soll. Bei Weizen werden für dieses Jahr ähnliche Flächenanteile wie im Vorjahr erwartet. Beim Roggen gibt es bereits aus der laufenden Ernte einen deutlichen Überschuss; hier soll der Anbau bereits reduziert worden sein. Produzenten finden im Anbau von Soja oder Spezialkulturen wie Sonnenblumenkernen eine mögliche Alternative zu Weizen. 

Hartweizen
Es ist noch wenig gute Qualität vorhanden, der Markt ist noch nicht bis zur Ernte eingedeckt und das wissen viele Produzenten, weshalb sie ihre Ware noch zurückhalten. Das sind aktuell die 3 wichtigsten Schlagwörter auf dem Hartweizenmarkt neben den sehr nassen Bedingungen in einigen europäischen Anbaugebieten. 

Allgemeines
Das Coronavirus ist auch in der Schweiz angekommen. Die Warenzufuhren sind aktuell gewährleistet. Die Lage wird laufend analysiert, um gegebenenfalls - der Lage entsprechend - handeln zu können.

Swissmill_Marktbericht_2020_03.pdf

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Marktinformationen und jährliche Qualitätsanalysen der letzten Jahre

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